Bericht – Villa ten Hompel

Geschrieben in GymBo aktuell am
Am 20. Juni haben alle 9ten Klassen mit unseren Geschichtslehrerinnen Frau Dondrup und Frau Giersch einen Ausflug zur Villa ten Hompel in Münster gemacht, um mehr über den Zweiten Weltkrieg und vor allem über die Rolle der Ordnungspolizei zu erfahren.

In Münster angekommen wurde unsere Gruppe zweigeteilt. Die eine Hälfte hat in Münsters Innenstadt mithilfe der App Stolperseine NRW nach Stolpersteinen gesucht. Die andere Hälfte besuchte zunächst die Villa. Danach wurde getauscht. In der Villa ten Hompel wurde uns als erstes etwas über die Geschichte des Hauses erzählt. Die Villa wurde 1924 von dem Geschäftsmann Rudolph ten Hompel erbaut. Er war einer der reichsten Bürger der Stadt Münster, später hat er aber so gut wie alles durch eine Strafe, welche er wegen diverser Verbrechen zahlen musste, verloren. So wurde die Villa an den Staat abgegeben, bis sie dann im April 1940 von der Ordnungspolizei, dem „organisatorischen Dach“ der uniformierten Polizisten im Deutschen Reich, übernommen wurde. Ab diesem Zeitpunkt war sie das Hauptquartier für den Wehrkreis 6, welcher sich über ganz NRW, Teile Osnabrücks und Belgiens erstreckte. Insgesamt wurden von dort aus Befehle an fast 200.000 Mann gegeben. Direkt gab es dort also kein Blutvergießen, trotzdem waren die Menschen in dem Haus durch ihre Befehle an dem Tod vieler Menschen beteiligt.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die Villa viele Nutzen. Einer davon war zum Beispiel der Hauptsitz der Landespolizei oder auch der Wasserschutzpolizei. Um die 1990 kaufte die Stadt Münster das Haus zurück; seitdem ist es ein Geschichtsort, welcher für Schulen und Interessierte offen steht und Führung anbietet. Die Ausstellung in der Villa besteht aus insgesamt sechs Räumen. In diesen Räumen geht es unter anderem um die Deportation, die Massengräber und den Massenmord, die Entnazifizierung, die Wiedergutmachung und den Wiederaufbau der Stadt. Das Haus bzw. die Ausstellung ist ziemlich interaktiv, das heißt, man kann Dinge sehr oft auch anfassen und anhören oder zum Beispiel durch Puzzle erklären. So werden in allen Räumen viele Artefakte aus dem Zweiten Weltkrieg ausgestellt wie beispielsweise Postkarten, Briefe oder originale Judensterne.

 

Ich glaube, dass die Villa ten Hompel ein wichtiger Geschichtsort ist und finde, dass es wirklich toll ist, dass wir die Erfahrung machen durften bzw. so viel Neues lernen durften. Schade finde ich nur, dass wir wegen des Zeitmangels nicht alle Räume sehen konnten. Dementsprechend empfehle ich die Villa definitiv weiter, man sollte nur großes Geschichtsinteresse und Zeit mitbringen, da die Ereignisse und Geschehnisse sehr detailliert erklärt werden!

 

Laura Stern (9c)

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