„Hammerkrasse Zeit“

Geschrieben in GymBo aktuell > Schuljahr 2020/21 am
79 Schülerinnen und Schüler feierten am Samstag die Entgegennahme ihrer Abiturzeugnisse. Schulleiter Dr. André Wenning ließ in der Feierstunde seine Verbindungen zur Mafia spielen, um an die Zeugnisse zu kommen.

Von Claudia Mertins, WN
Dr. André Wenning ist ein kluger Kopf, aber diese Nuss war zu hart für ihn: Das Motto des diesjährigen Abiturjahrgangs, „MafiAAABI, 12 Jahre unorganisiertes Verbrechen“, konnte er beim besten Willen nicht mit seiner Schule in Verbindung bringen. „Liebe Abiturientia, Mafia? Drogenhandel, Schutzgelderpressung, Glücksspiel, Intrigen, Mord und Totschlag? Wollen Sie etwa behaupten, dass es hier am Gymnasium Borghorst mafiöse Strukturen gibt?“
Mit wissenschaftlicher Akribie nahm der promovierte Physiker das Motto unter die Lupe und erklärte das Gymbo am Ende für mafiafrei, auch wenn die Kursräume bei den wöchentlichen Corona-Selbsttestungen aussahen wie Drogenlabore. „Sie sind nicht kriminell. Sie haben gezeigt,  dass Sie ein „legales“, verantwortungsvolles Mitglied der Gesellschaft geworden sind. Und Sie haben Bemerkenswertes geleistet: 79 Schülerinnen und Schüler haben erfolgreich die Abiturprüfungen abgelegt, 38 davon haben eine Eins vor dem Komma, der Schnitt liegt mit
2,175 deutlich über dem Durchschnitt“, bilanzierte der Schulleiter die diesjährigen Leistungen. Dass zu diesem herausragenden Ergebnis auch  die sehr gute Unterstützung durch die Lehrerschaft und die Eltern beigetragen hat, wurde von Schülerseite mit herzlichen Dankesworten und vielen Blumensträußen ausgedrückt. 
Der Entlass-Tag war bereits um 9 Uhr in der Nikomedes Kirche mit einem Gottesdienst gestartet. Anschließend begab sich die gesamte
Jahrgangsstufe mit den Eltern in die Mensa der Schule. Nach der Begrüßung dankte Dr. Wenning zunächst den Verantwortlichen für die Prüfungen und Zeugnisse sowie den Organisatoren der Feier. Den musikalischen Rahmen gestalteten Hanna Schilligmann und Frauke Bockholt
mit Gesang, Saxophon und Piano sehr stimmungsvoll.
Als Vertreter des Schulträgers überbrachte Hans-Günter Hahn als stellvertretender Bürgermeister die Glückwünsche des Rates und der Verwaltung. Seine Perspektive für die Absolventen ist „schockierend optimistisch“. Durch die Belastungen der Pandemie sei ihre Resilienz, also die psychische Widerstandskraft, gewachsen, so der stellvertretende Bürgermeister. Daran schloss sich das Grußwort von Frau Nitsche für
die Elternschaft an, die den Schülern riet, sich auszuprobieren und keine Angst vor Niederlagen zu haben. „Begeht Fehler und übernehmt die Verant wortung dafür“, so ihr Rat an die jungen Leute. „Wir haben es geschafft“, stoßseufzten dann die Schülerinnen Nele Berning und Sina
Berning, die nun ihr „zweites Zuhause“ für immer verlassen müssen. Ihren Jahrgang beschrieben sie als impulsive, wilde Energiebündel, für die die acht Jahre ein einziges Abenteuer waren. Oder, wie es ein Mitschüler es ausdrückte, eine „hammer-krasse Zeit“. 
Nachdem die Zeugnisse überreicht worden waren, wurden die Schülerinnen Marie Hellmann (Notenschnitt 1,0) und Sina Berning (für vielfältiges Engagement im Schulleben) sowie Elias Kamawal (Notenschnitt 1,0) mit dem Heinrich-Neuy-Bild „Zum Abitur gehört Persönlich-
keit“ ausgezeichnet. 

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