Gedenken am 9. NOVEMBER

Geschrieben in GymBo aktuell am
Sie liegen fast „vor unserer Haustür“ – gemeint sind die Stolpersteine, die an die jüdischen Bürger dieser Stadt erinnern.

Am 9.11.2020 haben wir uns, der Kurs Evangelische Religion in der Jahrgangstufe 9 von Frau Aldrup, auf den Weg gemacht, um die in der Borghorster Innenstadt verlegten Stolpersteine aufzusuchen. Der Rundgang begann am Denkmal der Synagoge, die in der Pogromnacht des 9.11.1938, wie viele Synagogen im Deutschen Reich, durch Brandstiftung völlig zerstört wurde.

Auf dem Weg hielten wir an vielen Stolpersteinen wie zum Beispiel denen für die Familie Gumprich auf der Nikomedesstraße 1, wo die Familie ein Textilgeschäft hatte.

Ein Teil der Familie konnte nach Uruguay auswandern; andere Mitglieder der Familie wurden im Konzentrationslager ermordet. Von vielen ist das genaue Schicksal unbekannt.

Als wir uns wieder zurück Richtung Schule begaben, hielten wir am Heimann-Platz an, benannt nach Frieda und Albert Heimann, deren vier Kinder Wilhelm, Ottilie, Antonia und Elisabeth gerade noch rechtzeitig aus Nazi-Deutschland fliehen konnten, die aber selber 1944 deportiert und ermordet wurden.

Es war erstaunlich und traurig zugleich zu erfahren, dass diese Familien Jahrzehnte selbstverständlich in Borghorst gelebt hatten und integriert waren, bis zu dem Zeitpunkt

als man ihnen als Juden das Leben in der Stadt immer schwerer machte und sie schließlich das Land verließen oder deportiert und ermordet wurden.

Auch heute gibt es Angriffe auf jüdische Menschen und auf Synagogen. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie damals die Verfolgung begann, die in den Holocaust führte.

Für uns war dieser Gang auf den Spuren der Vergangenheit lehrreich für heute.

Angelika Hartmann (9a) & Joanna Giesler (9c)

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