DDR-Geschichte (be)greifbar

Geschrieben in GymBo aktuell am
... machten kürzlich zwei Zeitzeugen bei uns am Gymbo.

In der Laufbahn eines Schülers in NRW wird die Thematik rund um die DDR vergleichsweise wenig behandelt. Deshalb kam der Wunsch im Zusatzkurs Geschichte der Q2 bei Frau Weinhage auf, dieses Thema genauer zu beleuchten. Nachdem wir uns im Unterricht zum Beispiel mit der Stasi, der Volksdemokratie oder der Wirtschaft der DDR beschäftigt haben, entstand die spannende Idee, ein Gespräch mit Zeitzeugen der DDR-Geschichte zu führen. Durch Organisation unserer Lehrerin besuchte am 06. März 2019 das Ehepaar Weiß unseren Kurs. (Jonas Kienast)

 

Beide sind außergewöhnliche Persönlichkeiten, welche völlig gegensätzlich in der DDR aufwuchsen. Die Lebensgeschichte von Herrn Weiß war besonders eindrucksvoll. Aufgewachsenen in einer Familie, welche beim Zoll arbeitete, wurde er nur mit den positiven Seiten der DDR konfrontiert.

Anders als bei anderen DDR-Bewohnern hatte er freie Verfügung über „Luxusgüter“ wie beispielsweise Bananen und stellte als Kind und Jugendlicher durch die Erziehung seiner Eltern das Regierungssystem zunächst nicht infrage. (Sarah Leskow)

 

Frau Weiß auf der anderen Seite wuchs fern von der Grenze auf und ihr Vater besaß einen privaten Handwerksbetrieb, dessen Bestand aufgrund der Verstaatlichung aller Betreibe hart erkämpft werden musste. (Yannik Sandfort)

Familienangehörige in Stuttgart und das negative Bild zum Sozialismus durch den Überlebenskampf um den Betrieb des Vaters prägten ihr weltoffenes Bild. (Tahir Ulu)

 

Sie erzählten abwechselnd und mit ihren ganz eigenen Erfahrungen, in was für einem Elternhaus sie aufgewachsenen sind, über ihre Schulzeit, ihr Studium und ihre Berufswahl. (Eileen Berning)

Ihre Beziehung wurde durch die unterschiedlichen Ansichten auch zu Dingen wie Religion in Frage gestellt. Trotzdem haben sie diese mit gegenseitigen Zugeständnissen überwunden. (Tahir Ulu)

 

Eine Sache, die wirklich besonders interessant war, war, dass Herr Weiß so offen über die Stasi gesprochen hat. (Birte Beuker)

 

Auf unsere Nachfrage, wie die beiden den Mauerfall erlebt hatten, sagten sie, dass sie gemischte Gefühle hatten. Einerseits bedeutete der Mauerfall Freiheit, um beispielsweise die Familie in Westdeutschland besuchen zu können. Andererseits brachte er auch sehr große Veränderungen mit sich. (Paula Timmerhues)

 

Vor allem die Offenheit des Ehepaars war beeindruckend. Alles in allem war es eine sehr entspannte, lockere Atmosphäre. (…) Abschließend gab das Ehepaar den Tipp, dass jeder von uns sich selbst die Welt anschauen, sich eine eigenen Meinung bilden und nicht alles hinnehmen solle. (Jonas Kienast)

 

Allgemein kann man auf jeden Fall sagen, dass es sehr geholfen hat mit Zeitzeugen zu sprechen, da man noch einmal einen anderen Blick auf die Geschichte bekommt. (Birte Beuker)

 

Abschließend möchten wir uns auf diesem Weg auch noch einmal herzlich bei Herrn und Frau Weiß für ihre Zeit und ihre Offenheit bedanken.

ZK Geschichte Q2 (2018_19) und Frau Weinhage

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